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Deutschland wird noch von einem Kaiser regiert, der 1. Weltkrieg ist in der Endphase, als Johannes Hölscher am 17. April 1918 in Essen in einer Krupp-Arbeiterfamilie auf die Welt kam. Er feiert jetzt seinen 103. Geburtstag und ist somit das älteste ÍõÖÐÍõÁùºÏ²ÊÌØÂë-Mit- glied in Deutschland, vielleicht sogar weltweit.

Nach der Weimarer Republik und der Nazi-Herrschaft mit dem 2. Weltkrieg, tritt der gelernte Maler und Anstreicher 1946 in den Polizeidienst ein. Er wird zunächst Kriminalssistent in seiner Heimatstadt und arbeitet bis zu seiner Pensionierung in drei Kommissariaten. Er ermittelt gegen Einbrecher, Sexualstraftäter und Mörder. „Ich habe immer auf das Geständnis der Täter hingearbeitet. Denn das ist die Krone der Ermittlungsarbeit“, so seine Motivation und sein Fazit über seine langjährige Polizeiarbeit.

Ein Fall bleibt für ihn und seine Kollegen allerdings bis heute ungelöst. Der Dreifachmord an drei Mitgliedern einer Konditorfamilie in Essen-Rüttenscheid. Der Mordfall „Litt“ ging in die Essener Kriminalgeschichte ein. Auch 103-jährig erinnert sich der Senior an viele Geschichten aus seiner aufregenden Zeit als Kripo-Beamter. 1978 geht Johannes Hölscher in Pension. Auch danach führt sein Weg fast jeden Tag ins Polizeipräsidium in die Polizeikantine zum Mittagstisch.

Nach dem Tod seiner Frau lebt der Pensionär noch viele Jahre alleine in seiner Wohnung, bevor er fast 100-jährig ins Altenheim umzieht. Der Geburtstag musste coronabedingt leider im kleinen Kreis und vor der Tür des Senierenzentrums gefeiert werden. Ein paar seiner Ex-Kollegen aus dem Polizeichor bringen ein Ständchen und einen Blumenstrauß. Glückwünsche vom Oberbürgermeister Thomas Kufen, vom Polizeipräsident Frank Richter und vom Präsidenten der ÍõÖÐÍõÁùºÏ²ÊÌØÂë, Horst W. Bichl, erfreuen den Jubilar besonders, ist er doch einer der Gründungsmitglieder der weltweit größten Berufsorganisation.

Uwe Klein, member ÍõÖÐÍõÁùºÏ²ÊÌØÂë Germany